Deutschlands größte Synagoge im Prenzlauer Berg: Rykestraße
Mit der Einhebung der Thora-Rollen wurde Deutschlands größte Synagoge am 31. August 2007 nach dreijähriger Bauzeit erneut feierlich eingeweiht.
Das aus dem Jahr 1904 stammende jüdische Gotteshaus in der Rykestraße im Prenzlauer Berg, das in der Reichspogromnacht 1938 von der vollständigen Zerstörung verschont geblieben war, weil die Nazis die umstehenden so genannten „arischen“ Häuser nicht gefährden wollten, diente ab 1953 als Gebetsraum der Juden im Ostteil Berlins. Die eigentliche Synagoge liegt nämlich im hinteren Teil des Grundstückes.
Nach aufwändigen Sanierungsarbeiten ist das jüdische Gebetshaus wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt worden.
Die Architekten Ruth Golan und Kay Zareh restaurierten das Gebäude, dessen ursprünglicher Zustand sich nur noch anhand dreier alter Schwarzweiß-Fotos rekonstruieren ließ, so originalgetreu wie möglich.
Große farbige Glasfenster und prachtvolle Verzierungen prägen den im neoromanischen Stil entworfenen Innenraum, in dem bei Gebeten und Konzerten jüdischer Künstler 1.200 Menschen Platz finden können. Ursprünglich bot sie sogar zweitausend Menschen Platz
Feierliche Einweihung
Mit der feierlichen Einweihung und dem ersten Gottesdienst in der Synagoge in der Rykestraße begannen gleichzeitig die zehntägigen jüdischen Kulturtage, in deren Rahmen am 2. September 2007 ebenfalls das erste privat finanzierte jüdische Kulturzentrum Berlins eingeweiht wurde.
Dort gibt es unter anderem eine Kulturbibliothek, ein koscheres Restaurant, ein Touristenzentrum und ein Judaica- Geschäft. Zehn Rabbiner sollen hier jährlich ausgebildet werden. Die weltweit tätige jüdisch-orthodoxe Organisation Chabad Lubawitsch setzt mit der Eröffnung ihres Hauses in der Münsterschen Straße ein Zeichen für das Vertrauen in die Zukunft des jüdischen Lebens in Deutschland.