Bonität: Schlechte Noten für Berlin und Brandenburg
Nach wie vor gibt es ein erhöhtes Kredit-Ausfallrisiko für Berlin-Brandenburg, das ist das Resüme von Creditreform, einem Unternehmen, dass sich auf Verbraucheranalysen und Bonitätsprüfung spezialisiert hat. Im sogenannten Scoring-Verfahren können Unternehmen die Kreditwürdigkeit nach einem vorgegebenen Verfahren ermitteln.
Auf Basis von bestimmten Merkmalen wie „Kunde seit", „Wohnort", „Beruf" werden Punkte vergeben, diese gewichtet und dann zu einer einzelnen Bonitäts-Note zusammengefasst, um mit diesem Gesamtscore eine Kreditvergabe bzw. Finanzierung zu erleichtern. Ist die Bonität ausreichend, kann ein Kredit gewährt werden.
Scoring-Modelle und die dort einfließenden Merkmale müssen ständig gepflegt werden.
Berlin und Brandenburg gleichauf
Berlin zieht mit Brandenburg gleich. Beide Bundesländer werden in die Risikoklasse 4 eingestuft. Im Vorjahr wurde die Hauptstadt noch mit der Note 5 bewertet.
Die aktuelle Bewertung entspricht für Berlin laut dem Creditreform-Risiko-Indikator 2,52 Prozent. Brandenburg liegt mit 2,54 Prozent nur minimal schlechter als Berlin. Das übrige Bundesgebiet wurde mit 2,11 Prozent eingestuft. Die Hauptstadt und das Land bleiben somit hinter dem Bundesgebiet zurück.
Die Risikoklassen des Regionen-Checks von Creditreform sind ähnlich dem Schulnotenprinzip aufgebaut. Derzeit werden Berlin und Brandenburg mit einer 4 bewertet. Für die Hauptstadt eine Verbesserung zum Vorjahr (5).
Regionale Unternehmen sind bei Banken unbeliebt: Grund dafür ist die schlechte Risikobewertung und das damit verbundene Insolvenzrisiko.
Bessere Noten für die Hauptstadt
Das untersuchte Bundesland Berlin umfasst insgesamt 153.587 Unternehmen. Die Anzahl der Unternehmen mit Negativmerkmalen liegt bei 3.872.
Das Ausfallrisiko in der Hauptstadt hat von 2004 (3,62%) auf 2007 (2,52%) abgenommen. Der prognostizierte Creditreform-Risiko-Indikator für das Bundesland Berlin liegt 2008 bei 2,50 Prozent. Eine leichte Verbesserung wird vorausgesagt.
Gastronomie schlecht
Besonders schlechte Noten muss das Gastgewerbe in Berlin verkraften (5,45 %). Aufatmen kann dagegen das Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen (0,89%).
Regionale Unterschiede
Neukölln und Spandau erhalten eine glatte „6“ im Creditreform-Regionencheck. Eine 3 und damit ein geringes Ausfallrisiko weisen die Verwaltungs-Bezirke Treptow-Köpenick, Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf auf.
Dominierte im vergangenen Jahr noch die alarmierende Farbe rot den Bonitätsatlas, sind in 2007 bereits zahlreiche grüne, und damit weniger gefährdete Abschnitte zu erkennen.
Brandenburg erreichte die nächst bessere Klasse nicht
Brandenburg erhält, wie bereits im Vorjahr, die Risikoklasse 4. Das untersuchte Bundesland Brandenburg umfasst insgesamt 111.957 Unternehmen.
Die Anzahl der Unternehmen mit Negativmerkmalen beträgt 2.842. Der prognostizierte Creditreform-Risiko-Indikator für das Bundesland Brandenburg liegt in 2008 bei 2,53 Prozent.
Schlechte Noten musste neben dem regionalen Gastgewerbe (4,47%) das Bauwesen in Brandenburg (3,08%) verkraften. Energie- und Wasserversorger hingegen mussten keinen einzigen Unternehmensausfall hinnehmen.
Auch in Brandenburg: Unterschiede
Eine glatte „5“ musste der Landkreis Oberspreewald-Lausitz verkraften. Die beste Note (2) erhält Potsdam. Mit einer „3“ in der goldenen Mitte, und damit mit einem mittleren Ausfallrisiko bewertet, werden die Regionen Märkisch-Oderland, Oder-Spree, die Uckermark und das Havelland.