Das russische Berlin – Ostbahnhof Europas
von Frank Tetzel
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland sind vielschichtig. Vor allem zwischen dem Deutschen Reich und der jungen Sowjetunion gab es eine ganze Reihe von Verbindungen.
Berlin lag an der Schnittstelle dieser Linien. Literaten und Künstler trafen sich hier auf Botschaftsempfängen unter den Linden, der Schlesische Bahnhof, heute Ostbahnhof, war so etwas wie das Einfallstor nach Moskau.
Der Historiker Karl Schlögel beschreibt profund und stilistisch brilliant die Verflechtungen zwischen den roten Revolutionären und den AEG´s und Siemensunternehmen dieser Welt, schildert anschaulich die Situation rund um den Wittenbergplatz und den Kurfürstendamm, die als Klein Petersburg galten.
Eine interessante, detailreiche und spannende Bestandsaufnahmen der Zwischenkriegszeit, in der rund 300.000 Russen in Berlin lebten. Viele auf der Durchreise nach Paris hängen geblieben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Einsetzen des Kalten krieges ging diese Welt verloren. Und auch die "neuen Russen" können nur in Rudimenten an diese untergegangene Kultur anknüpfen. Ein essayistisch geschrieben, sehr lesenswertes Buch.
Karl Schlögel, geboren 1948, Historiker und Essayist, lehrt Osteuropäische Geschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Für seine Arbeit erhielt er mehrere Auszeichnungen, unter anderem den Georg-Dehio-Buchpreis und den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa.
berlin-magazin.infoBewertung +++
Karl Schlögel
Das russische Berlin
Ostbahnhof Europas
Pantheon
Paperback, 512 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
70 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-570-55022-9
EUR 27,90
Buch bei amazonbestellen ...hier