Electro und Techno in Berlin
Berlin ist nach wie vor das Mekka der Electro- und Techno-Anhänger. Immer mehr Stars der DJ-Szene wie Richie Hawtin, der Halbchilene Ricardo Villalobos oder Monika Kruse ziehen an die Spree.
Nicht nur die niedrigeren Lebenskosten wirken wie ein Magnet, sondern vor allem das bunte und wilde Nachtleben der Stadt. Berühmt wurde Berlin weltweit in den 90er Jahren mit Techno, im neuen Jahrtausend ist Minimal Techno in allen Ohren.
Stars wie Hawtin, Väth oder WestBam, für die Gäste in Partystädten wie Ibiza, New York oder Barcelona enorme Eintrittspreise bezahlen müssen, erleben die Berliner Nachtschwärmer jedes Wochenende in ihren Tanztempeln.
Besonders ein Club ist dabei Kathedrale und Sündenpfuhl in einem: das Berghain. Vor drei Jahren öffnete der Club seine Pforten als Nachfolger des legendären Ostguts, das der Anschutz-Arena beim Ostbahnhof weichen musste. Der Friedrichshainer Club ist weltberühmt wegen des exquisiten Lineups wie Richie Hawtin, Monika Kruse oder Laurent Garnier sowie vor allem auch wegen der Aufhebung der sexuellen und sozialen Grenzen.
Im Darkroom leben Homosexuelle und coole Party-Ladys ihre Vorliebe für schnellen Sex aus und auf dem Dancefloor feiern bekannte Schauspieler mit Busfahrern – oft bis zum nächsten Nachmittag.
Im Mai 2007 eröffnete ein weiterer Klassiker. Nach zwei Jahren Pause kehrte der Tresor zurück. Diesmal residiert die Mutter aller Techno-Clubs in einem stillgelegten Kraftwerk mitten in Mitte unter dem Namen Modem. Auf 22.000 Quadratmeter entstand ein Museum mit Techno-Club.
Das Modem ist ein Ort für elektronische Musik und mediale Kunst. Im gleichen Gebäude wird es den Tresor-Partybereich geben für DJ-Auftritte von Sven Väth bis Blake Baxter. Außerdem hat Hegemann den legendären Tresorraum mit Schließfächern, Stahltüre und Gitterstäben in der alten Location ausgebaut und wird sie wie eine Kunstinstallation im Modem neu aufbauen.
Das Rio hat sich weniger Minimal Techno verschrieben sondern vielmehr allen
Spielarten elektronischer Musik. Die Faszination vom Rio ist sein Abbruchcharme
gepaart mit einem herausragenden Lineup. In der alten Lagerhalle traten bereits Art Brut auf, bevor sie berühmt wurden und die Band Franz Ferdinand drehte in dem Gebäude einen Videoclip.
Vor allem der künstlerische Leiter Conny Opper, der mit Skandal-Sängerin Peaches liiert ist, erweist immer wieder ein gutes Händchen für Newcomer und Stars. So gehört es in der Künstlerwelt fast zum guten Ton, das eigene Album vor der Veröffentlichung in den abgerockten Räumen des Rios zu präsentieren.
Ein Tipp ist der Festsaal Kreuzberg am Kottbusser Tor. Der abgeranzte Saal mit der ausladenden Holzbalustrade beherbergt regelmäßig Szene-Events wie die Grime-Party „Revolution Nr. 5“ und ist die Heimat der hiesigen Indie-Szene.
Berghain
Am Wriezener Bahnhof
Friedrichshain
Fr/Sa 24 Uhr
www.berghain.de
Tresor
Köpenicker Straße 59 – 73
Mitte
Mi, Fr, Sa 23 Uhr
www.tresorberlin.com
Rio
Chausseestraße 106
Mitte
je nach Veranstaltung
www.myspace.com/rioclub
Festsaal Kreuzberg
Skalitzer Straße 130
Kreuzberg je nach Veranstaltung
www.festsaal-kreuzberg.de