Schöneberg

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Tempelhof-Schöneberg

Tempelhof-Schöneberg? Oder doch lieber Schöneberg-Tempelhof? Alles Sache der Perspektive. An dieser Stelle finden Sie eine kleine Einführung in den Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Wissenswertes und Interessanten zu den einzelnen Kiezen, Plätzen oder historischen Ereignissen Schönebergs werden regelmäßig von uns erweitert. Gern nimmt die Redaktion Anregungen von Ihnen auf.

Ungemein Facettenreich

Tempelhof - Schöneberg ist mit seinen etwas über 330.000 Einwohnern Berlins zweitgrößter Bezirk.

Mit der Bezirksreform von 2001 sind die beiden Bezirke Schöneberg und Tempelhof zusammengelegt worden.

Doch nach wie vor fühlen sich die Bewohner eher in ihren Kiezen beheimatet. Sei es am Nollendorfplatz, rund um den Viktoria-Luise-Platz, in Friedenau, auf der Schöneberger Insel, um nur einige zu nennen.

Beide Bezirksteile wurden durch das Groß-Berlin Gesetz von 1920 nach Berlin eingemeindet, vorher waren sie eigene Städte beziehungsweise Dörfer.

Tempelhof hatte beispielsweise im Jahre 1880 lediglich 241 Einwohner.

Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg ist, wie kaum ein anderer, ungemein reich an Facetten. Die Schwulen und Lesbenszene hat hier rund um den Nollendorfplatz, die Fugger- und die Motzstraße schon seit dem Ende des Ersten Weltkrieges so etwas wie eine Heimat gefunden. Sieht man einmal von den Verfolgungen durch die Nationalsozialisten in den dunklen, braunen Jahren zwischen 1933 und 1945 ab. Der Schriftsteller Christopher Isherwood schuf mit seinem Buch „Leb wohl, Berlin" ein Abbild dieser Zeit. Es sollte später als Vorlage für den Film „Cabaret" mit Liza Minelli dienen.

Am Wittenbergplatz und am sich anschließenden Tauentziehnstraße erhebt sich mit dem KaDeWe das größte Kaufhaus Kontinentaleuropas.

Winterfeldtmarkt

Der Winterfeldtmarkt, in den achtziger Jahren von Hausbesetzern dominiert, hat sich neben dem Kollwitzmarkt im Prenzlauer Berg zu dem „In-Wochenmarkt“ an Sonnabenden in ganz Berlin entwickelt.

Sozialpalast

Aber auch das ist Schöneberg: Der „Sozialpalast“ an der Pallasstraße, der wie ein brutaler Riegel die Straße überspannt. 1976 an der Stelle des Sportpalastes errichtet, in dem Goebbels 1943 seine berüchtigte Rede „Wollt Ihr den totalen Krieg“ gehalten hatte. Schnell entwickelte sich das Gebäude zu einem sozialen Brennpunkt. Vandalismus und soziale Verelendung gingen einher. Inzwischen sorgt ein Quartiersmanagement für eine allmähliche Entspannung der Situation.

Viktoria-Luise-Platz und Friedenau

Um den Viktoria-Luise-Platz findet man elegante Gründerzeithäuser, in Friedenau ein wenig ländlicher anmutende Häuser. Eine Villenkolonie, die nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 entstand. Grass, Enzensberger, Frisch und Johnson haben hier Anfang der sechziger Jahre geschrieben und gelebt.

Marlenes Grab

Auf dem Stubenrauchfriedhof ist eine der bekanntesten deutschen Stars, Marlene Dietrich, begraben – ebenso wie Fotograf Helmut Newton, dem hier eine Ehrengrabstätte errichtet wurde. Auf dem Matthäus Friedhof findet sich noch eine weitere Begräbnisstätte von berühmten Persönlichkeiten: Die Gebrüder Grimm haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Bayerisches Viertel

Im Bayerischen Viertel zwischen der Lietzenburger Straße und der Hauptstraße im Süden wird auf Schritt und Tritt jüdische Vergangenheit in Berlin lebendig. Zahlreiche Erinnerungstafeln erinnern an die Judenverfolgung zwischen 1933 und 1945. Unter anderem hat Albert Einstein hier von 1918 bis 1933 gewohnt.

Rathaus Schöneberg

Vom Schöneberger Rathaus wurde Westberlin bis zur Wiedervereinigung regiert. Vom Balkon des zwischen 1911 und 1914 errichteten Rathauses rief US-Päsident Kennedy 1963 die weltberühmten Worte: „Ich bin ein Berliner!“

Jeden Mittag erinnert um 12 Uhr das Läuten der über zehn Tonnen schweren Freiheitsglocke an die Zeiten der deutschen Teilung.

Tempelhof

Der Bezirksteil Tempelhof ist nicht minder interessant. Allein der Flughafen Tempelhof als eines der größten Gebäude der Welt, ist es wert, mehr über ihn zu erzählen.

Gleich um die Ecke, im Schulenburgring Nummer 2, unterschrieb General Weitling entgegen aller Befehle die Kapitulation Berlins.

Seinen Namen hat der Teilbezirk Tempelhof von den Tempelherren, einem christlichen Ritterorden des 13. Jahrhunderts, die hier Ländereien besaßen.

Wichtigste Verkehrsachse des Bezirks ist die Bundesstraße 96. Tempelhof ist, anders als das innerstädtischere Schöneberg, von kleineren Mehrfamilien- und Einfamilienhäusern sowie von Gewerbe- und Industriebauten geprägt.

Gewerbe und Industrie

Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Unternehmen, die sich entlang des Teltowkanals angesiedelt haben. Gilette oder die Bahlsen Keksfabrik seien an dieser Stelle genannt.

Medien schon in den zwanziger und dreißiger Jahren

Zu den Unternehmen, die sich hier ab den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts ansiedelten, gehörten auch eine Reihe von Filmfirmen wie die Ufa-Filmstudios, heute Berliner Union-Film. Sie ließen sich in der Oberlandstraße nieder. Heute hat auch das ZDF hier Studios. Auch das Kopierwerk der Ufa in der Viktoriastraße, heute unter den Namen ufa-fabrik ein weit über den Bezirk hinaus bekanntes internationales Kulturzentrum, entstand zu dieser Zeit.

Im Ullsteinhaus am Mariendorfer Damm, errichtet zwischen 1925 und 1927 standen die Druckmaschinen des gleichnamigen Verlagshauses. Der zwölfgeschossige Turm ist eines der markanten Wahrzeichen des Teilbezirks.

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