Buchtipp: Architektur in Berlin 1933 -1945, Ein Stadtführer

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Architektur in Berlin 1933 -1945, Ein Stadtführer

von Frank Tetzel

Die Bauten des Nationalsozialismus sind uns in Berlin ein ständiger Begleiter. Ob das ehemalige Reichsluftfahrtministerium, in dem heute das Bundesfinanzministerium untergebracht ist, ob das Olympiastadion, das anlässlich der Olympischen Spiele 1936 errichtet wurde. Die architektonischen Relikte des "Dritte Reiches" begegnen einem auf Schritt und Tritt.

Nun hat es eine Neuauflage eines Stadtführers von Matthias Donath im Lukas Verlag gegeben, der sich dem Thema "Architektur im Nationalsozialismus" widmet.

Dabei geht der Autor davon aus, dass sich die Baukunst der Propaganda unterordnete also politisch gewesen sei. "Adolf Hitler bezeichnet die nationalsozialistische Architektur als "Wort aus Stein", welches das innere Erleben eines Volkes überzeugender ausdrücken könne als jedes gesprochene Wort."

Dennoch, so Donath, habe das Regime nie über ein geschlossenes Architekturprogramm verfügt.

Auch wenn die Repräsentationsbauten eine andere Sprache sprächen, verweist der Autor auf die Alltagsarchitektur, die ein eher differenziertes Bild bieten würden, mit unterschiedlichen Stilrichtungen.

Der Autor unterscheidet zwischen der monumentalen Bauweise, die sich beispielsweise heute noch am Flughafen Tempelhof ablesen lässt und der funktionalistische Bauform. Bei letzterer gebe es keinen Bruch in der Architekturentwicklung. Sie schließe sich an die Formensprache des "Neuen Bauens" der Weimarer Zeit an.

Als dritte Richtung erkennt der Autor den traditionalistischen Baustil, den vor allem die Alltagsarchitektur des "Dritten Reiches" darstellt.

In diesem Band stellt der Bau- und Kunsthistoriker Matthias Donath insgesamt über achtzig dieser Bauten vor. Er erläutert ihre Entstehungs- und Nutzungsgeschichte, die Zusammenhänge zwischen den Akteuren und den Auftraggebern. Darüber hinaus  stellt er die Funktionen und intendierten politischen Botschaften dar.

Die Auswahl der Objekte gibt einen Überblick über die Vielfalt der Architektur jener Jahre. Es werden Bauwerke gezeigt, die bisher nur selten behandelt worden sind, darunter Bunker sowie die Heime der Hitlerjugend und Kasernen.

Beim Betrachten und Lesen des Buches stellt sich immer wieder eine Frage, die in der deutschen Geschichte nach wie vor virulent ist, ob  es für demokratische Institutionen sinnvoll ist, in die Bauten der NS-Zeit zu ziehen, wie es beispielsweise beim Bundesfinanzministerium der Fall gewesen ist.

Das Buch, zu dem es auch ein mehrsprachiges Exerpt für Touristen gibt, ist für die Beurteilung der Architektur dieser dunkelsten Epoche deutscher Geschichte sicherlich hilfreich.

Matthias Donath
Architektur in Berlin 1933–1945, Ein Stadtführer
Festeinband, 255 Seiten mit 350 Abbildungen
B 21,0 x H 26,0 cm
ISBN: 978-3-9368-7226-2
EUR 29,80

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