Bergmannstraße

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Die Seele vom Kiez: Kreuzberg Bergmannstraße

Sie gilt als die Seele und die Lebensader des Kiezes, wenigstens von Kreuzberg 61. Die Bergmannstraße. berlin-magazin.info bummelt über die wohl abwechslungsreichste Straße Berlins. Kritiker befürchten jedoch auch hier, wie anderswo, die Durchkommerzialisierung der Straße.

Früher, sagt Alf Morath, früher war das hier eine eingeschworene Gemeinschaft. Der knapp fünfzigjährige leckt sein Zigarettenpapier an und dreht sich eine, politisch korrekt, auf der Straße, vor einem der diversen Kneipen und Restaurants der Kreuzberger Bergmannstraße. Es gibt eine Reihe von Anwohnern, den die Entwicklung dieser Straße nicht so wirklich passt.

„Viele alteingessene Geschäfte verschwinden, dafür ziehen schicke Kneipen ein, wo sich die sogenannten Medienleute mit ihren Notebooks über wireless lan einloggen”, meint Morath. Die machen hier die Struktur kaputt.
Die „bunte Mischung” aus günstigem Wohnen und Arbeiten, den muffigen Trödlerläden in den Kellern und den wirklichen Kiezkneipe - wie in den 80er-Jahren - sind nicht mehr. Morath verhehlt nicht, dass die 80iger Jahre für ihn die schönsten gewesen sind. Er klagt über die gestiegenen Mieten sind hoch. 

Die Straße befindet sich im Wandel. Begonnen hat dies mit dem Umbau der Marheinekemarkthalle, die die lange Straße, die parallel zur Gneisenaustraße verläuft, etwa an der Hälfte teilt. Auch die Errichtung des Gesundheitszentrums in der Bergmannstraße 5 ist umstritten gewesen. Wirkt dies zwar architektonisch interessante Gebäude etwas überdimensioniert in der sonst eher kleinteilig gegliederten Straße. Kaisers und Plus sorgen jetzt für die Versorgung der Kiezbevölkerung, wobei der alte gammelige Kaisers in der Zossener Straße dafür aufgegeben wurde.

Der Abschnitt zwischen Mehringdamm und Zossener Straße ist der belebtere, während der Teil, der sich vom Marheinekeplatz zum Südstern zieht. der ruhigere ist.

Namensgeberin

Ihren Namen erhielt die Straße von Marie Luise Bergmann, einer Großgrundbesitzerin, die Grund und Boden hier besaßen. In alten Karten ist der Name der Straße auch noch mit Weinbergsweg benannt. Denn früher wurde an den abfallenden Hängen Wein angebaut. An den Hängen des nicht weit entfernten Kreuzberges geschieht dies auch heute noch.

Schon im ersten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts wurden hier Friedhöfe angelegt, da innerhalb der Akzisemauern der Stadt kein Platz mehr für Begräbnisstätten vorhanden war. 

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Die Bergmannstraße: Das Buch

Im Berlin Story Verlag ist ein Buch zur Bergmannstraße erschienen. Der Bildband zeigt aufs schönste den Kiez und vor allem seine Menschen. Die Bilder stammen vom Berliner Fotograf Stefan Maria Rother (*1966), der zu den profiliertesten jungen Künstlern der deutschen Gegenwartsfotografie gehört.

Seine Bilder zeichnen sich durch Distanz und Sachlichkeit einerseits und eine starke Einfühlsamkeit in die Menschen aus. Eindrucksvollen Reportagen, Porträts, Kampagnen und Publikationen erscheinen u. a. in GEO, Stern, Spiegel, Focus sowie in Geschäftsberichten der Berliner Verkehrsbetriebe und in großflächigen Plakat-Kampagnen der AIDS-Hilfe und der Berliner Sparkasse.

Stefan Maria Rother studierte am „International Center of Photography“ in New York, wo er für „Street Sheet“ mit Obdachlosen arbeitete und seine ersten Werbeaufträge für „Young Stiller“ fotografierte. Er veröffentlichte Fotobücher und hatte mehrere Ausstellungen. Jetzt lebt Stefan Maria Rother in Berlin.

Mehr Informationen finden Sie unter www.StefanMariaRother.com

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