Wallstraße

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Wachgeküsst und aufgewacht: die Wallstraße

Die Wallsteet in New York kennt fast jeder, die Berliner Wallstraße führte bislang eher einen Dornröschenschlaf. Das will eine Standortinitiative jetzt ändern.

Ihren Namen trägt sie nach der hier ehemaligen Festungsanlage an dieser Stelle. Hier lebten berühmte Persönlichkeiten wie etwa Turnvater Jahn oder der Architekt des Fernsehturms und der Stalinallee Hermann Henselmann.

Architektonisch wegweisend

In den Jahren 1922/23 wurde nach den Plänen von Max Taut und Franz Hoffmann in der Wallstraße 64/65 und Inselstraße einen Verwaltungskomplex für die Gewerkschaften errichtet, der in seiner Stahlbetonrasterbauweise und seiner unverkleideten Rahmenstruktrutur wegweisend für die moderne Architektur war.

Außerdem ist das Märkische Museum, das im April sein 100jähriges Jubiläum feiert, Anlieger der Straße.

Anknüpfen an urbane Strukturen

„Es ist uns wichtig, diesen historischen Stadtraum in der Mitte Berlins mit seinem urbanen Charme aus seinem durch die Teilung Deutschlands und Berlins bedingten Dornröschenschlaf zu wecken und zu beleben.

Heute knüpft das Mode-Handelszentrum Wallcity an die Tradition der berühmten Berliner Konfektionsindustrie an, deren Zentrum sich im 19. Jahrhundert vom Hausvogteiplatz über Leipziger Straße und Spittelmarkt bis in die Wallstrasse erstreckte. Daneben haben sich zukunftsweisende Branchen wie Musik, Werbung und IT in der Wallstrasse niedergelassen”, sagt Peter John von Freyend, Unterstützer der Standortinitiative.

Standort aufwerten

Gegründet wurde die Standortinitiative im Herbst letzen Jahres durch das Unternehmen Cope Berlin mit dem Ziel, das Quartier um die Wallstraße zu gestalten und Unternehmen für den Standort zu begeistern.

Inzwischen machen Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft (Wall Grundbesitz, Deka Immobilien, IVG, Berliner Volksbank, Groth Gruppe), der Hotellerie (Wallstreet Park Plaza und art’hotel) sowie der Kunst und Kultur (Stiftung Stadtmuseum, Galerie Tristesse deluxe) mit.

Erste Erfolge

Und man kann man die ersten Erfolge verbuchen: Der Zuzug von Create Berlin, dem Netzwerk der Berliner Design-Community, geht auf die Initiative zurück. Neben den Büros befindet sich ein Showroom in der Wallstraße 16 in dem man in einem drei bis sechs Wochen Rhythmus wechselnde Ausstellungen internationaler Designer zeigen will.

„Wir freuen uns, dass Create Berlin unseren Ansatz mit trägt und sich bei der Standortsuche für die Wallstraße entschieden hat,“ sagt Julia Engel, Gründerin und Sprecherin der Standortinitiative und fügt hinzu: „Die Wallstraße steht beispielhaft für den Wandel Berlins mit ihrer historischen Kanalidylle einerseits und der urbaner Dichte andererseits. Die Vielfalt möchten wir durch unsere Ansiedlungspolitik verstärken und eine urbane Plattform schaffen, die den städtebaulichen Raum neu erlebbar macht.“

Walk to talk

Als erstes gemeinsames Projekt hat die Standortinitiative am Freitag dieser Woche die Veranstaltungsreihe „Walk to Talk“ gestartet. Hier kann man Kunstinstallationen an vier verschiedenen Orten entdecken.

Der „Walk to Talk“ nutzt die räumliche Nähe zur 5. Biennale, die erstmals das Gelände an der Neuen Grünstraße als Standort nutzen wird.

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