Der Pratergarten: Biergarten mit Geschichte im Prenzlauer Berg
Der Berliner Pratergarten in der Kastanienallee ist mehr als nur ein Biergarten, der so typisch für den jetzigen Prenzlauer Berg ist. Eingeklemmt in die Großstadtbebauung hat hier ein Flecken Erde überdauert, der Geschichte geschrieben hat.
Zu seiner Gründungszeit, im Jahre 1837, lag der Biergarten noch außerhalb vor den Toren der Stadt und war ein einfacher Bierausschank. Mit dem Wiener Vorbild hatte der Bierausschank, der bald, durch die ständig wachsende Stadt, in einem Neubaugebiet lag, wenig zu tun. Dennoch war der Biergarten immer sehr beliebt. Hier gab es Varieté- und Volkstheateraufführungen sowie allerlei Tanzvergnügen.
Aber der Pratergarten war auch ein politischer Versammlungsort.So fand hier am 29. Juli 1871 die Gründungsversammlung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) für Berlin statt. Auch August Bebel und Rosa Luxemburg hielten Reden im Prater-Saal. Die Sozialdemokraten veranstalteten Weihnachtsfeiern und Matinéen. Schon zur Jahrhundertwende, Anfang des 20 Jahrhunderts, wurden die ersten Filmfreilichtvorführungen mit großem Erfolg, veranstaltet.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Pratergarten kaum beschädigt. 1946 zog die Berliner Volksbühne in den Prater ein als Ausweichspielstätte für das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Theater.
Die DDR-Behörden machten den Prater zum "Kreiskulturhaus" des Stadtbezirks. Nach der Wende wurde er wieder zum Anziehungspunkt für die Menschen aus der Umgebung, aber auch darüber hinaus. Lecker gegrillte Würste im Sommer, aber auch Königsberger Klopse mit Kapernsauce und Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat sind auf der Karte zu finden.
Nur der Prater-Saal harrt immer noch einer Renovierung.
Prater-Garten
Kastanienallee 7-9
10435 Berlin-Prenzlauer Berg
Tel.: 030 - 44 85 688
www.pratergarten.de
Gaststätte: Montag – Samstag ab 18 Uhr
Sonntag ab 12 Uhr
Küche täglich bis 23 Uh
Garten: April bis September bei schönem Wetter tägl. ab 12 Uhr