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Verlagsstandort Berlin

von Detlef Bluhm*

1991 lag Berlin – gemessen an der Zahl der jährlich publizierten Erstauflagen – hinter München, Frankfurt am Main und Stuttgart mit 5.500 Titeln noch auf Platz vier im Ranking der deutschen Verlagsstädte.

Im Jahr 2006 hatte Berlin mit 9.005 Erstauflagen alle konkurrierenden Standorte überholt und steht nun auf Platz eins dieser Liste. Im diesem Jahr wurden damit knapp 14 Prozent der in Deutschland produzierten Erstauflagen in Berlin verlegt.

Berlin ist Spitze

Im gleichen Jahr hat sich Berlin nach dem vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels herausgegebenen statistischen Jahrbuch des Buchhandels („Buch und Buchhandel in Zahlen“) an die Spitze der deutschen Verlagsstädte gesetzt, wenn man ein Ranking nach der Anzahl der Verlage erstellt. 153 Verlage sind danach in Berlin beheimatet. 151 beherbergt München. Wenn man das vom Landesverband Berlin-Brandenburg jährlich herausgegebene „Adressbuch des Buchhandels in Berlin und Brandenburg“ zu Grunde legt, sind es sogar weit über 300 Verlage mit regelmäßiger Buchproduktion.

Umsätze Berliner Verlage

Sieben Berliner Verlage bzw. Verlagsgruppen mit Hauptsitz in Berlin gehören zu den 100 größten in Deutschland. In 2006 haben sie einen Umsatz von 1,113 Mrd. Euro erwirtschaftet. Zählt man den Umsatz der restlichen gut Titelproduktion 1991 lag Berlin – gemessen an der Zahl der jährlich publizierten Erstauflagen – hinter München, Frankfurt am Main und Stuttgart mit 5.500 Titeln noch auf Platz vier im Ranking der deutschen Verlagsstädte.

Im Jahr 2006 hatte Berlin mit 9.005 Erstauflagen alle konkurrierenden Standorte überholt und steht nun auf Platz eins dieser Liste. Im diesem Jahr wurden damit knapp 14 Prozent der in Deutschland produzierten Erstauflagen in Berlin verlegt.

Umsätze Berliner Verlage

Sieben Berliner Verlage bzw. Verlagsgruppen mit Hauptsitz in Berlin gehören
zu den 100 größten in Deutschland. In 2006 haben sie einen Umsatz von 1,113 Mrd. Euro erwirtschaftet. Zählt man den Umsatz der restlichen gut Tochterfirma des einstigen Berliner Rowohlt Verlages) hat sich für die Entwicklung der Verlagsstadt Berlin als richtungsweisend herausgestellt. In diesem Zusammenhang sind weiter die Aufbau- Verlage zu nennen, die seit der Wende zu den größten Wachstumspotenzialen der Verlagsmetropole Berlin zählen.

Verlage, wie der von Klaus Wagenbach (der nach Berlin zog, als andere Verlage von dort flüchteten), aber auch Eulenspiegel, Rotbuch, Ch. Links, Nicolai, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Alexander, BeBra und Transit – um nur einige wenige zu nennen – bereichern den deutschen Buchmarkt teils seit Jahrzehnten immer wieder mit Neuerscheinungen, die in den Feuilletons für wohltuende Furore sorgen. Sie zählen bereits zu den mittleren oder kleineren Verlagen, deren Gründung in den sechziger Jahren oder in der Nachwendezeit erfolgte.

Junge Verlage

Unter dem Schlagwort Junge Verlage versteht man die Unternehmen, die im Umfeld der Gründungswelle entstanden, die vor etwa fünf Jahren begonnen hat und heute noch anhält.

Berenberg, Kookbooks, Verbrecher, Wolf Jobst Siedler jr., aber auch der aus München zugezogene und hier in Berlin zu neuem Leben erwachte Verlag Matthes & Seitz, gehören zu diesen Jungunternehmen, die in den letzten Jahren in der Presse für Schlagzeilen und im Buchhandel für Überraschungen sorgten.

Abgerundet wird die Topographie der Berliner Verlagslandschaft durch meist kleine Unternehmen, die sich in den Gebieten Kinderbuch und Comic, Kunst und Reise, fremde Kulturen und vielen anderen mehr betätigen.

Comic Hauptstadt

Berlin ist unbestritten Deutschlands Comic-Hauptstadt. Die vielseitige Metropole erfüllt alle Voraussetzungen, die eine Wachstumsbranche braucht.
Nachdem die Neunte Kunst in Deutschland jahrzehntelang ein eher unbeachtetes
Dasein fristete, häufig auch als Kultur minderer Güte diskreditiert, hat sich das Blatt in den letzten Jahren entscheidend gewendet.

Das ist zum einen auf den riesigen wirtschaftlichen Erfolg der Manga zurückzuführen, zum anderen darauf, dass anspruchsvolle Comics, so genannte Graphic Novels, zusehends in den Feuilletons gewürdigt werden.

Eine entscheidende Rolle für den Comic-Standort Berlin spielt das lebhafte kreative Umfeld, ohne das weder die Verlage noch die Animationsindustrie auskommen würde. Berlin bietet jungen Künstlern gute Bedingungen, wie günstige Atelierräume und zahlreiche Galerien, die auch Newcomer präsentieren. Dadurch gibt es in Berlin neben den Verlagen auch zahlreiche freie Gruppen und Ateliergemeinschaften, die ihre Comics im Selbstverlag herausgeben.

Egmont-Ehapa

Egmont-Ehapa ist ein Gigant in der Branche, der sich in Berlin angesiedelt hat. Das auflagenstarke Traditionsheft Mosaik erscheint seit 1955. Seit 1991 wird es vom Berliner MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag herausgegeben.

Reprodukt ist ein kleinerer Verlag, gilt aber in der deutschen wie internationalen
Comicszene als Impulsgeber. Auch die bislang einzige Comicbibliothek Deutschlands ist in Berlin ansässig: die Renate Comicbibliothek mit einem Bestand von rund 10.000 Bänden Comics und Sekundärliteratur.

Die Vielzahl der Verlage in Berlin, vor allem aber die Vielseitigkeit ihrer Themen und Programme belegen, dass Berlin für nahezu jeden Verlagstyp ideale Standortbedingungen ermöglicht.

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* Der Autor ist Geschäftsführer des Landesverbandes Berlin des Börsenvereines des Deutschen Buchhandels

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