Kunstszene in Berlin
Für Kunstfreunde aus aller Welt ist Berlin seit der Wiedervereinigung zu einem wichtigen Zentrum des gegenwärtigen künstlerischen Schaffens und Kunstmarktgeschehens geworden.
Den Galerienzentren in Berlin-Mitte und Kreuzberg eilt international ein exzellenter Ruf voraus. Hier in der Hauptstadt, so die Autoren des Galerienführers „Berlin Contemporary 2008/09“, trifft man auf die „Orte, an denen professionell zeitgenössische Kunst präsentiert wird, eine Kunst, die international in den Museen der Welt zu sehen ist“.
Künstler und Vermittler gleichermaßen überzeugt die bewährte Mischung aus günstigen Gewerbe- und Ateliermieten, übersichtlichen Lebenshaltungskosten und brodelnder Clubkultur.
Ob Olafur Eliasson, Elmgreen & Dragset, Thomas Scheibitz, Isa Genzken oder Jonathan Meese – sie alle leben und arbeiten in Berlin. Rund 10.000 Künstler haben hier ihr Domizil. Die Hälfte aller im vergangenen Jahr auf der documenta und der Biennale von Venedig gezeigten Arbeiten sind arbeiten von in Berlin lebenden Künstlern.
Damit erlebt die deutsche Hauptstadt seit einigen Jahren eine wahre Wiedergeburt einer neuen Künstlergeneration von Weltruhm.
Es gibt Berlinkenner, die behaupten, dass die Stadt die gleiche Ausstrahlungskraft wie in der zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts habe.
Denn das kontrastreiche und aufregende Großstadtleben der deutschen Hauptstadt bereits für die renommierten Künstler der Weimarer Republik wie Max Beckmann, Lovis Corinth, Käthe Kollwitz oder Edvard Munch langjähriger Dreh- und Angelpunkt.
Und selbst in den Achtziger Jahren des geteilten Deutschlands kam dem Berliner Westen mit der lebensbejahenden Malerei der „Jungen Wilden“ schon internationale Bedeutung zu: Rainer Fetting, Bernd Zimmer und Salomé starteten damals am Moritzplatz eine internationale Blitzkarriere.