Kulturforum
Das Kulturforum am Potsdamer Platz ist nicht nur eine Ansammlung von Museen: viele Bauten sind schon an sich eine Sehenswürdigkeit. Berühmte Architekten waren hier am Werk.
Spätestens nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 war klar, dass die Westhälfte der geteilten Stadt ein eigenes Kulturzentrum braucht, da die Museumsinsel für Besucher aus dem Westen nur sehr schwer zugänglich war. Das gesamte Gebiet zwischem dem ehemaligen Verkehrsknotenpunkt Potsdamer Platz und dem früheren Lützowplatz ist durch nationalsozialistische Stadtplanung und den Zweiten Weltkriegs fast völlig verschwunden. Hier wurde mit der Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania begonnen. Nur die Matthäuskirche blieb als einsamer Bau in einer Brache stehen. Schon 1958 kamen erste Überlegungen auf, an dieser Stelle ein neues kulturelles Zentrum zu errichten. Dabei hatte man gar nicht so sehr die spätere Teilung der Stadt im Auge. Vielmehr ging es um die Überlegung, zusammen mit den im Ostteil gelegenen Museumsbauten in Berlin-Mitte ein „Kulturband“ im künftigen Gesamt-Berlin zu errichten.
Philharmonie
Der erste Bau, der am Rande des Tiergartens entstand, war die Philharmonie. Entworfen wurde sie von Hans Scharoun und 1963 fand die Einweihung statt. Auf der Grundlage einer Ideenskizze Scharouns aus dem Jahre 1971 entwarf dann dessen langjähriger Mitarbeiter Edgar Wiesnewski den Kammermusiksaal der Philharmonie, der 1988 eröffnet wurde. 1977-84 baute der Scharoun Schüler Wiesnewski in nordöstlicher Richtung neben der Philharmonie das Institut für Musikforschung mit dem dazugehörigen Musikinstrumenten-Museum.
Weitere Bauten für die Kultur
1967 begann der Bau der Staatsbibliothek. Der Entwurf orientierte sich an den Planungen einer Stadtautobahn, die entlang des Landwehrkanals führen sollte, aber nie verwirklicht wurde. Die Staatsbibliothek wurde 1976 fertiggestellt. Vis-à-Vis erbaute Ludwig Mies van der Rohe die Neue Nationalgalerie, die 1968 eingeweiht wurde. Die heute vierspurige Straße, die das Kulturforum durchtrennt, war in den ursprünglichen Planungen nicht vorgesehen. In den folgenden Jahren entstanden das Kunstgewerbemuseum, Kunstbibliothek und die Gemäldegalerie, die 1998 ihren Betrieb aufnahm. Letzere ist eine Planung der Architekten Hilmer/Sattler. So entstand in gut dreißig Jahren ein zusammenhängender Museumskomplex. Mit dem Fall der Mauer und dem Ausbau des Potsdamer Platzes zur Neuen Mitte Berlins, ist auch das Kulturforum aus einer Randlage, wieder ins Stadtzentrum gerückt.
Nützliche Informationen
Weitere Informationen von berlin-magazin.info zum Kulturforum, den dort vorhandenen Galerien und Museen gibt es hier: