Nicht böse sein!
In die Tiefen der menschlichen Seele von Hoffnungslosen steigt der Film "Bitte nicht böse sein!" von Wolfgang Reinke hinab.
Johann Wolfgang ist Schriftsteller und alkoholkrank. Seit Jahren haben Dieter und Andi, die beide heroinabhängig sind, in seiner Wohnung Obdach gefunden.
Für Andi reichen 24 Stunden am Tag gerade so aus, um seinen Tagesbedarf an Heroin decken zu können. Andi lebt in Wolfgangs Badezimmer. Dieter verschiebt aus Angst vor dem kalten Entzug immer wieder den Antritt einer 100-tägigen Ersatzfreiheitsstrafe.
Dieter wohnt in Wolfgangs Küche. Trotz der Ausweglosigkeit ihrer Sucht und ständig ausbrechenderKonflikte gelingt es ihnen immer wieder, aufeinander zuzugehen und über eine bessere Welt nachzudenken.
Gines Olivares (Bild) und Wolfgang Reinke (Regie,Produktion) haben Wolfgang, Dieter und Andi zwischen Februar und Juli 2005 an 47 Drehtagen begleitet. Ziel war die Produktion eines No-Budget-Filmes, ungeachtet der Erwerbslosigkeit des Regisseurs und des Kamermannes selbst, die beide zu dieser Zeit Harz IV Empfänger waren.
"Nicht böse sein!" ist innerhalb von nur 13 Monaten mit einem Produktionsbudget von 3.000 EUR realisiert, finanziert mit den ALG-2 Geldern, einem Partyerlös (Dank dem Kölner Soundsystem BamBamBaylon Bajasch) und Spenden. "Zusätzlich hat uns die Werkleitzgesellschaft in Halle/Saale mit einer großzügigen Technikbeistellung über den gesamten Produktionszeitraum unterstützt. Die Ausgangsbasis für die Postproduktion des Film, den wir gemeinsam geschnitten haben, waren 60 Stunden DVCAM-Material," berichtet der Regisseur Wolfgang Reinke.
Nicht böse sein!
Producer - Wolfgang Reinke,
Co-Producer - institut für neue medien, Thomas Weiss
Regie - Wolfgang Reinke,
Kamera - Ginés Cristián Olivares Ríos,
Montage - W. Reinke / G. Olivares 95 min